Die Geschichte der Spülmaschine beginnt in den USA
Als Erfinderin des ersten (brauchbaren) Geschirrspülers gilt Josephine Cochrane; sie meldete 1886 ein Patent an. Die wohlhabende Amerikanerin war damals für ihre Partys berüchtigt; da ihr Personal beim Abwasch immer wieder mal Geschirr zerbrach, nahm die Lady die Sache selbst in die Hand und entwickelte ihre eigene Spülmaschine. Das Resultat: Ein klobiger Kupferkessel mit Drahtkörben fürs Geschirr. Immerhin hat sie es damit aber zu einer Auszeichnung auf der Weltausstellung 1893 in Chicago gebracht, denn komplexere Küchengeräte waren damals freilich rar.
Spülmaschinen: Damals Luxus, heute Standard
Am Markt konnte sich der frühe Geschirrspüler aber nur schleppend etablieren. „Warum ein Vermögen ausgeben, wenn ich auch von Hand spülen kann?“, fragte sich der amerikanische Mittelstand. Einzig ein betuchter Hotelmanager war überzeugt und kaufte die erste Spülmaschine um 800 Dollar. Zum Vergleich: Heute bekommt man eine Highend-Spülmaschine um wenige hundert Euro.
Der Geschirrspüler in Europa: Aller Anfang ist schwer
Vorreiter bei Spülmaschinen in Europa war Deutschland, wo Miele ab 1929 das berüchtigte „Modell A“ etablierte. Das Wasser zum Spülen musste man dabei noch separat erhitzen, um es anschließend über das Geschirr zu kippen. Nicht besonders komfortabel also. Und der Preis hatte es mit 450 Reichsmark auch in sich. Bis in die 1950er-Jahre galten Geschirrspülmaschinen daher immer noch als absolutes Luxusprodukt; vorbehalten der Gastronomie und der Oberschicht.
Die Spülmaschine erobert die Haushalte
Doch dank der technologischen (und gesellschaftlichen) Entwicklung der Sechziger- und Siebziger-Jahre ging es dann umso rasanter. Der Geschirrspüler wurde für den Durchschnittshausalt erschwinglich; eine maschinelle Hilfe für „die fleißige Hausfrau“ wurde nicht mehr als verwerflich angesehen. In den Wirtschaftswunder-Jahren kam zudem der Vollautomat auf dem Markt. Ein Meilenstein! Dieser hatte eine Klappe und Knöpfe, war erstmals vergleichbar mit heutigen Geschirrspülern und in den Privathaushalten dementsprechend heißbegehrt.
Moderne Spülmaschinen werden zu Technikwundern
Viele Programme, sparsamer als Handwäsche: der Geschirrspüler Credit: iStock-469214836
Schon lange wird primär mit Wasserdruck gearbeitet. Heute kommen jedoch verschiedenste Pumpen, Korbsysteme, Dreharme und vor allem clevere, elektronische Steuerungseinheiten sowie Automatik-Programme zum Einsatz. Wasser wird vorgewärmt und via Sensorik an die Beladung bzw. den Verschmutzungsgrad angepasst. Geschirrspüler sind heute kleine Technikwunder. Tabs oder Dosierassistent ersetzen zudem die manuelle Zugabe von Spülmittel, Salz und Klarspüler.
Geschirrspüler heute: Funktionsumfang trifft niedrigen Energieverbrauch
Zudem arbeiten moderne Spülmaschinen extrem leise (Lärmpegel vergleichbar mit der Bibliothek oder sanftem Regenplätschern) und energiesparend. Im Schnitt verbraucht ein Geschirrspüler der Klasse A ca. 49 kWh pro 100 Programmdurchläufe, ein vergleichbares Gerät der Klasse F 100 kWh.
Da es aber noch kaum Geräte in den Klassen A und B gibt (Platz für Innovationen der Hersteller) sind Geräte der Klasse D und höher zur Zeit als sehr energieeffiziente Geräte zu bewerten. Ein Gerät der Klasse C verbraucht beispielsweise rund ein Drittel weniger Energie im Vergleich zu einem Modell der Klasse G.
Noch vor 30 Jahren hat ein Geschirrspüler fast 8.000 Liter Wasser pro Jahr verbraucht, heute sind es zum Teil unter 1.960 Liter. Übrigens: Ein (voll beladener) Geschirrspüler benötigt heute sogar deutlich weniger Energie, als beim Abwaschen mit der Hand verursacht wird. Früher war man bei größeren Mengen an Geschirr zudem stundenlang mit Spülen und Abtrocknen beschäftigt; heute investiert man kaum 15 Minuten, um die Spülmaschine ein- und wieder auszuräumen.
Wir haben hier die Geschichte des Geschirrspülers übersichtlich zusammengefasst:
Die Geschichte des Geschirrspülers