Wie können Lebensmittel umweltfreundlich ohne Plastik aufbewahrt werden, sodass sie trotzdem frisch und gut geschützt bleiben? Wir haben uns die wichtigsten Plastik-Alternativen im Haushalt angesehen und haben praktische DIY-Tipps für euch gesammelt.
Immer mehr Menschen möchten in ihrem Alltag Plastik einsparen oder sogar ganz darauf verzichten. In der Küche und beim Thema Lebensmittelaufbewahrung erscheint dies erst einmal schwierig. Schließlich sind Viele von uns daran gewöhnt Plastikboxen, Frischhaltefolie, Gefrierbeutel und Co für die Aufbewahrung von Lebensmitteln zu verwenden. Doch zum Glück gibt es mittlerweile zahlreiche praktische Alternativen. Einige davon haben wir uns näher angesehen.
1. Bienenwachstücher statt Frischhaltefolie
Sie sind der wiederentdeckte Star in der Küche und erleichtern die umweltfreundliche Aufbewahrung enorm: Bienenwachstücher. Die praktischen Helfer werden aus Stofftüchern hergestellt, welche mit Bienenwachs überzogen werden. Das Wachs wirkt antibakteriell und sorgt dafür, dass die damit eingewickelten Lebensmittel gut geschützt sind und schön frisch bleiben.
Bienenwachstücher eigenen sich hervorragend für Unterwegs, beispielsweise zur Aufbewahrung von Jausenbroten oder angeschnittenem Obst und Gemüse. Sie können aber auch sehr gut zu Hause verwendet werden, um Käse oder Brot länger frisch zu halten. Auch lassen sich mit den formbaren Tüchern Gläser und Schüsseln abdecken und anschließend im Kühlschrank aufbewahren.
Tipp: Tipp
Die Wachstücher sind vielfältig einsetzbar. Nur rohes Fleisch und rohen Fisch sollte man besser nicht darin aufbewahren.
Bienenwachstücher reinigen und wiederverwenden
Ein weiterer Vorteil der Bienenwachstücher ist, dass sie ganz unkompliziert wiederverwendet werden können. Nach dem Gebrauch einfach mit kaltem Wasser und bei Bedarf mit etwas mildem Spülmittel abwaschen. Danach an der Luft trocknen und schon kann das Tuch wieder verwendet werden.
Bienenwachstücher selber machen
Bienenwachstücher gibt es mittlerweile in vielen nachhaltigen Shops sowie online zu kaufen. Sie können aber auch ganz einfach selbst hergestellt werden. Dafür brauchst du:
- Baumwoll- oder Leinenstoff
- Bienenwachspastillen, am besten in Bio-Qualität vom Imker deines Vertrauens
- Optional: 1 Löffel Kokosöl oder Jojobaöl
- Backpinsel
- Backpapier
Schneide den Stoff in dein gewünschtes Maß und lege ihn auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Streiche das Tuch optional mit etwas Öl ein und verteile das feste Bienenwachs auf dem Tuch. Für ein mittelgroßes Tuch solltest du in etwa 15 Gramm Bienenwachs verwenden, welches du gleichmäßig auf dem Tuch verteilst. Gib das Blech bei 80 Grad Grad Ober-/Unterhitze für cirka 5 Minuten ins Backrohr. Sobald das Bienenwachs geschmolzen ist, hole das Blech aus dem Ofen und verstreiche das flüssige Wachs mit einem Pinsel gleichmäßig auf dem Tuch. Hänge das noch warme Tuch zum Trocknen auf. Schon hast du dein selbstgemachtes Bienenwachstuch.
2. Ein zweites Leben für Schraubgläser
Um lose Lebensmittel oder auch gekochtes Essen aufzubewahren eignen sich Gläser besonders gut. Die Umstellung der Vorratshaltung von Plastik auf Glas muss dabei nicht teuer sein. Meist ist es nicht unbedingt notwendig eigene Aufbewahrungsgläser zu kaufen, denn die Gläser können einfach Schritt für Schritt im Rahmen der täglichen Einkäufe gesammelt werden.
Zur Aufbewahrung von Vorräten wie Reis, Zucker oder Mehl können beispielsweise Milchflaschen aus Glas oder große Gurkengläser wiederverwendet werden. Gewürze können in kleinen Marmeladengläsern ein neues Zuhause finden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Tipp: Tipp
Auch Snacks für Unterwegs können praktisch in Schraubgläsern verpackt werden - zum Beispiel frische Salate oder Suppen.
3. Stoffbeutel statt Plastiksackerl
Wusstet ihr, dass Brot besonders frisch bleibt, wenn es in Stoff aufbewahrt wird? Dafür könnt ihr beispielsweise eigene Stoffbeutel aus Baumwolle oder Leinen oder auch einfach ein sauberes Geschirrtuch verwenden.
Stoff ist auch eine gute Möglichkeit, um frische Kräuter aufzubewahren. Dafür einfach ein Geschirrtuch etwas anfeuchten, die Kräuter damit einwickeln und in den Kühlschrank legen. Auch gewisse Gemüsesorten fühlen sich in einem feuchten Tuch im Gemüsefach besonders wohl, zum Beispiel: Mangold, Spargel, Spinat und Blattsalat.
4. Einfrieren ganz ohne Plastik
Gefrierbeutel oder Plastikdosen sind die Klassiker beim Einfrieren von Lebensmitteln. Doch es geht auch ganz ohne Plastik.
- Brot kann beispielsweise einfach im Baumwollbeutel in den Tiefkühler kommen.
- Flüssige Speisen wie Suppen oder Eintöpfe können plastikfrei in einem Schraubglas eingefroren werden. Hier gilt es aber einige Punkte zu beachten, damit das Glas nicht zerbricht: Das Glas sollte zu maximal ¾ befüllt werden, sodass die Flüssigkeit beim Frieren Platz hat sich auszudehnen. Zudem sollte das Glas stehend im Gefrierschrank gelagert werden, damit der Inhalt gleichmäßig verteilt ist. Beim Auftauen sollte das Glas nicht direkt erhitzt werden, sondern es sollte schonend im Kühlschrank oder bei Raumtemperatur gelagert werden.
- Obst oder Gemüse kann in ein Bienenwachstuch eingewickelt und damit eingefroren werden. Das Tuch kann nach dem Auftauen einfach abgewaschen und wiederverwendet werden.