Energie sparen im Haushalt – aber richtig

Eine Zahl, die man vielleicht selbst sehr schwer schätzen kann, ist der jährliche Stromverbrauch pro Haushalt. Nach offiziellen Berechnungen verbraucht ein österreichischer Haushalt im Durchschnitt rund 4400 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Für jede weitere Person kalkuliert man ca. 1000 kWh. Der Verbrauch kann natürlich schwanken, je nachdem wie viele Personen im Haushalt leben bzw. welche Elektrogeräte benützt werden. Vom Gesamtverbrauch entfallen 17,4 Prozent auf Haushaltsgroßgeräte und 12,3 Prozent auf Kühl- und Gefriergeräte. Das bedeutet, dass Haushaltsgeräte für knapp 30 Prozent des Verbrauchs verantwortlich sind. (Quelle: Oesterreichs Energie)

Das ist eine Verbrauchsgröße, wo man über den Einsatz von energieeffizienten Geräten und einfachen aber wirkungsvollen Maßnahmen nachdenken sollte, die den Stromverbrauch verringern können. Wir haben einen Streifzug durch den Haushalt gemacht und die besten Tipps zusammengetragen, um den Verbrauch von Strom und Wasser zu senken.

Energiespartipp #1: Waschmaschine und Waschtrockner clever nutzen

Die Zahl der Waschmaschinen-Einsätze lässt sich spürbar reduzieren, wenn Sie das Gerät stets bis zur maximalen Zuladung füllen. Die Größe der Waschmaschine kann zwischen drei und zehn Kilo variieren, dies sollte bei der Anschaffung im Einklang mit der Haushaltsgröße stehen: zum Beispiel 3 bis 4 Personen im Haushalt sollten eine Waschmaschine mit 5 bis 6 Kilogramm Füllmenge ins Auge fassen. Die optimale Füllmenge ist aber auch vom Inhalt abhängig wie etwa Feinwäsche oder Haushaltswäsche. Wenn sich eine kleine Ladung nicht vermeiden lässt, sollte man Sparprogramme wie „Halbe Beladung“ bzw. Mengenautomatik wählen.

Auch auf die Wahl des richtigen Waschprogramms kommt es an. Denn die Waschmaschine läuft dann nur mit so viel Energie, Wasser und Waschmittel wie sie für das Programm braucht. Also öfter mal Hemden mit dem Hemdenprogramm oder Sportwäsche mit dem entsprechenden Programm der Waschmaschine waschen.

Auch die Reinigung und Pflege der Waschmaschine spielt eine Rolle beim Energieverbrauch: Je verschmutzter eine Maschine ist, desto schwerer erkennen die eingebauten Sensoren die Ladung und den Verschmutzungsgrad. Also: Immer schön sauber halten!

Besonderes Sparpotenzial besteht bei Kauf der richtigen Energieklasse.

Energiespartipp #2: Waschtrockner spart Zeit und Energie

Vor allem im Winter und in größeren Haushalten ist der Waschtrockner ein unverzichtbarer Helfer geworden. Im Winter wird der Wohnraum nicht mit zusätzlicher Feuchtigkeit belastet. Bei großen Mengen kann die trockene und saubere Wäsche direkt vom Trockner in den Kleiderschrank geräumt werden. Somit sehr zeiteffizient.

Früher wurden Waschtrockner oft als „Energiefresser“ bezeichnet, jedoch haben sie in punkto Energieeffizienz massiv aufgeholt.

Zusätzlich kann man beim Schleudern in der Waschmaschine an Energie einsparen: Je höher die Schleuderdrehzahl der Waschmaschine, desto geringer ist die Restfeuchte und umso kürzer der Trocknungsvorgang. Bevor die Wäsche in den Trockner kommt, sollte sie auf höchster Stufe (mindestens 1.200 Umdrehungen/Minute) geschleudert werden. Das verbraucht weniger Energie als für das Verdampfen der Feuchtigkeit mit dem Trockner benötigt wird, auch wenn der Energieverbrauch von Wäschetrocknern in den letzten Jahren deutlich gesunken ist. Ein Vergleich des Verbrauchs auf dem EU-Label lohnt sich beim Neukauf auf jeden Fall.

Herdplatte mit Essen

Energiespartipp #3: Die richtige Topfgröße verwenden

Jeder Topf hat seinen Deckel: Dieses Sprichwort sollte man auch beim Kochen berücksichtigen. Denn es gehen nicht nur wertvolle Inhaltsstoffe verloren, sondern es entweicht auch jede Menge Energie. Der dreifache Verbrauch kann die Folge sein.

Moderne Herdplatte und Kochfelder mit Induktionsheizart erkennen den darauf stehenden Topf genau und heizen nur diese Fläche – das spart natürlich am meisten Energie. Ist die Platte größer als der Topf, geht viel Energie verloren. Und immer auf die richtige Wassermenge achten. Mit weniger Wasser im Topf spart man nicht nur Zeit, sondern auch bis zu 40 Prozent Energie. Schalten Sie den Herd auch etwa zehn Minuten vor Garende ab und nutzen Sie die Nachwärme. Gerade beim Reiskochen funktioniert das gut mit dem Fertiggaren.

Energiespartipp #4: Alte Stromfresser entsorgen

Auch wenn der zwanzig Jahre alte Herd oder der betagte Kühlschrank noch ganz gut funktionieren: Veraltete Geräte verbrauchen viel zu viel Strom. Trotz der Anschaffungskosten spart man langfristig Geld, wenn man auf moderne Küchengeräte mit hoher Energieeffizienzklasse umrüstet.

Um den Kühlschrank optimal zu befüllen, haben wir hier einige Tipps zur richtigen Lagerung von Lebensmitteln zusammengestellt.

Energiespartipp #5: Durchfluss-Begrenzer für die Wasserhähne einsetzen

Geringer Aufwand aber starker Effekt: Wer Durchflussbegrenzer in seine Wasserhähne einsetzt, kann viel Wasser sparen. Die kleine Düse kostet rund fünf Euro – der durchschnittliche Wasserverbrauch beträgt rund 135 Liter pro Person und Tag. Die auf den Hahn oder die Dusche aufgesetzten Begrenzer mischen dem Wasser Luft bei, machen den Strahl weicher und reduzieren den Verbrauch so um die Hälfte. Das hilft der Umwelt und der Nebenkostenabrechnung!

Dunstabzug

Energiespartipp #6: Dunstabzug optimal nutzen

Ein verschmutztes Filterflies (oder auch Fettfilter genannt) bei Dunstabzugshauben mindert die Leistung und verbraucht dadurch mehr Energie. Außerdem können sich in verschmutzten Filtern Bakterien und Schimmel bilden.

Tauschen Sie es deshalb regelmäßig aus oder reinigen Sie die Filter regelmäßig, wenn die Filter wiederverwendbar z. B. aus Metall sind. Diese können in der Spülmaschine gereinigt werden.

Energiespartipp #7: Hausgeräte richtig reinigen und pflegen

Die regelmäßige Reinigung, Pflege und Wartung von Geräten hilft enorm dabei, Energie und Kosten zu sparen. Dazu gehört, die Rückseite von Hausgeräten mit einem feuchten Tuch zu entstauben, den Kühlschrank zu reinigen, die Flusen aus dem Sieb des Wäschetrockners zu entfernen und auch das Gefrierfach abzutauen.

Energiespartipp #8: Geschirrspüler nutzen

Spülen Sie Ihr Geschirr mit einem energieeffizienten, modernen Geschirrspüler, statt von Hand abzuwaschen: Denn wenn der Geschirrspüler voll beladen ist, spart er nicht nur Zeit, sondern ist auch noch sparsamer, umweltfreundlicher und hygienischer. Wenn Sie doch etwas im Becken spülen, auf keinen Fall warmes Wasser laufen lassen. Das verbraucht unnötigerweise sehr viel Energie und kostet Bares. Wenn Sie den Warmwasserhahn einschalten, denken Sie an Ihre Nebenkostenabrechnung!

Ein Vorspülen des Geschirrs ist mit modernen Geräten und Spülmitteln nicht nötig. Sie verschwenden dadurch unnötig Wasser und Energie – vor allem, wenn man dies unter fließendem Warmwasser macht. Wenn man nur selten kocht oder wenig Geschirr waschen möchte, gibt es Spülprogramme speziell für „halbe Beladungen“. Bei manchen Spülmaschinen kann man wählen, ob nur im Ober- oder im Unterkorb gespült werden soll.

Energiespartipp #9: Sparen beim Kühlen

Zuerst einmal: Stellen Sie nichts heißes oder warmes in den Kühlschrank. Lassen Sie alles abkühlen, decken Sie die Lebensmittel mit Frischhaltefolie oder passenden Deckel ab. Sonst braucht das Kühlgerät zusätzliche Energie, um die Kühltemperatur wieder zu erreichen.

Und noch etwas: Volle Geräte kühlen besser!

Bewahren Sie viele Lebensmittel im Kühlschrank auf, dann wärmt dieser sich nicht so leicht auf, wenn sie ihn öffnen. Allerdings sollte der Kühlschrank auch nicht so voll sein, dass die Luft nicht mehr zirkulieren kann. Tipps zur Befüllung von Kühlschränken haben wir hier für Sie: Richtige Lagerung von Lebensmitteln

Das größte Einsparungspotenzial liegt beim Umstieg auf einen neuen Kühlschrank. Denn dieser kann bis zur dreifachen Strommenge eines modernen Geräts verbrauchen.

Energiespartipp #10: Gut geplant ist voll gespart!

Lassen Sie sich bei der Planung einer neuen Küche beraten und nehmen Sie sich Zeit. Geschulte Berater kennen sich auch beim Thema Energiesparen aus und platzieren Elektrogeräte schon von vornherein bei der Planung so, dass sie beim Betrieb durch den optimalen Standort so wenig Energie wie möglich verbrauchen.