Energiesparen ist in aller Munde. Wir haben uns gefragt, wie sich das Thema auf unseren Haushalts-Alltag umlegen lässt und wie uns Haushaltsgeräte und neue energiesparende Funktionen dabei unterstützen können, nachhaltiger zu leben.
Nachhaltigkeit in der Küche
In der Küche beginnt Nachhaltigkeit schon mit der Ausstattung. Dazu zählen einerseits die Küchenmöbel, bei denen auf eine umweltschonende Herstellung und die Materialien geachtet werden sollte, sowie andererseits energieeffiziente Küchengeräte. Durch technische Fortschritte ist es in den letzten Jahren gelungen, viele Geräte effizienter und umweltschonender zu machen. Aber auch auf die richtige Benutzung kommt es an. Wir haben das Nachhaltigkeits-Potenzial der einzelnen Geräte in der Küche genauer unter die Lupe genommen.
Energieeffiziente Kühlgeräte
Woher weiß man eigentlich, wie energieeffizient ein Kühlschrank ist? Ein Blick auf das neue EU-Energielabel zahlt sich aus, denn dort werden verschiedene Parameter (z.B. Volumen, Geräuschpegel und Stromverbrauch) berücksichtigt, die dann in Summe zu einer Klassifizierung des Produkts (G bis A) führen, wobei A die energieeffizienteste Klasse ist. Nachhaltigkeit beginnt also bereits beim Produktdesign. Heute werden beispielsweise energieeffiziente Kompressoren und hochwertige Isolierungsmaterialien eingesetzt, um die Geräte sparsamer zu machen.
Funktionen gegen Gefrierbildung
Bei Kühl-Gefrierkombinationen oder Kühlschränken mit Gefrierfach sollte man darauf achten, dass es eine Funktion gibt, die die Bildung von Eis so weit wie möglich reduziert. Im Falle einer Vereisung muss nämlich mehr Energie aufgewendet werden, um die Lebensmittel in der richtigen Temperatur zu halten. Verfügt das Gerät über eine Automatik, die eine entstandene Eisschicht automatisch abtaut, so hat man schon einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit getan.
Frischefächer, Sensoren und Regler für optimale Lagerung
Die meisten modernen Kühlschränke verfügen über verschiedene Fächer oder Zonen, die jeweils passende Bedingungen für verschiedene Lebensmittel bieten. So benötigen Obst und Gemüse beispielsweise andere Temperaturen und Feuchtigkeitsverhältnisse als Fleisch. Manche Hersteller bieten Geräte mit Feuchteregler an, durch welchen eine optimale Lagerung noch leichter möglich wird. Es gibt auch Modelle mit speziellen Temperatursensoren, die eine permanente Kontrolle und schnelle Wiederherstellung der optimalen Temperaturen gewährleisten. Diese Funktionen tragen dazu bei, dass Lebensmittel deutlich länger haltbar sind und somit wird die Lebensmittel- und Ressoucenverschwendung reduziert.
Tipps für eine energiesparende Kühlschrank Nutzung
- Richtigen Standort wählen: Damit der Kühlschrank nicht unnötig Energie zum Kühlen aufwenden muss, sollte er nicht unter direkter Sonneneinstrahlung stehen. Ebenso sollte er nicht direkt neben anderen Wärmequellen wie z.B. dem Herd stehen.
- Lebensmittel richtig einräumen und die Kühlschranktür nur so kurz wie möglich offenlassen
- Kühlschrank Dichtungen regelmäßig überprüfen
- Die empfohlene Temperatur im Kühlschrank beträgt 4 Grad. Diese sollte eingehalten und aus energiespargründen nicht unterschritten werden.
Energieeffiziente Geschirrspüler
Auch für den Geschirrspüler gilt: Beim Kauf auf das EU-Energielabel zu achten. Neben der Energieklasse gibt es u.a. auch Auskunft über den Wasserverbrauch, die Anzahl der Maßgedecke sowie die Geräuschemissionen.
Bei Markengeschirrspülern von heute wird bereits bei der Entwicklung der Geräte auf Nachhaltigkeit Wert gelegt. Wichtig ist, dass das Gerät so wenig Wasser wie möglich benötigt und das Wasser so optimal wie möglich verteilt wird. Moderne Geräte verfügen über ausgeklügelte Trocknungssysteme sowie leistungsstarke Pumpen. Bei Markengeräten wird heute schon in der Produktion auf recycelte Materialien wie Kunststoff und Stahl gesetzt, um so wenig CO2-Emmissionen wie möglich zu verursachen.
Intelligente Programme des Geschirrspülers
Viele Geschirrspüler verfügen mittlerweile über Automatikprogramme. Diese sparen Energie indem intelligente Sensoren ermitteln, wie stark das Geschirr verschmutzt ist und so die benötigte Wassermenge- und Temperatur sowie die optimale Laufzeit anpassen. Ein Großteil des Energieverbrauchs entfällt auf den Trockenvorgang im Geschirrspüler. Auch hierfür werden laufend neue Technologien entwickelt, um diesen Vorgang noch effizienter und energiesparender zu gestalten, z.B. mittels eines Minerals, das die Feuchtigkeit im Reinigungsprozess bindet oder aber auch eine automatische Öffnung der Tür des Geschirrspülers nach der Reinigung, sodass die Restfeuchtigkeit selbstständig abtrocknen kann.
Viele Geräte verfügen auch über spezielle „Umwelt- bzw. Eco Programme“, die eine lange Einwirkzeit vorsehen und dann bei niedriger Temperatur spülen. Der Reinigungsvorgang braucht damit nur noch einen Bruchteil der Energie und Wassermenge.
Tipps: So nutzt man den Geschirrspüler nachhaltig
- Um Wasser und Energie zu sparen, sollte der Geschirrspüler mit der Anzahl der angegeben Gedecke beladen werden.
- ECO-Programm oder Programme mit niedrigen Temperaturen verwenden.
- Klarspüler und Wasserenthärtungsmittel sollten an das verwendete Kombi-Produkt angepasst werden. Auch ein Blick in die Gebrauchsanleitung zur richtigen Reinigung des Geräts zahlt sich aus!
- Geschirrspülsalz verwenden, um Verkalkungen und Ablagerungen entgegenzuwirken
Energieeffiziente Backöfen
Auch beim Kauf eines Backofens hilft der erste Blick auf das EU-Energielabel. Gerade beim Backofen ist allerdings auch die richtige Nutzung ein wichtiger Faktor für den Energieverbrauch.
Energiesparende Programme beim Backofen
Beim Backofen gibt es verschiedene Programme, die helfen können, Energie zu sparen. So kann man mit dem Heißluftprogramm im Vergleich zu Ober- und Unterhitze schon einmal viel Energie sparen, da beim Heißluftprogramm bei niedrigeren Temperaturen gebacken werden kann, und die Hitze gleichmäßig im Garraum verteilt wird.
Energiespartipps beim Backen
Der tatsächliche Energieverbrauch eines Backofens hängt also weniger von der Technik ab als vom Umgang des Benutzers. Hier liegt das wesentliche Sparpotenzial.
Mit einigen einfachen Tipps in der Nutzung lässt sich sehr viel Energie sparen:
- Backofen einige Minuten bevor das Essen fertig ist abschalten und Restwärme nutzen
- Backofentür nicht öfter öffnen als nötig, so geht weniger Wärme verloren
- Nur Vorheizen, wenn es wirklich notwendig ist
- Schwarz lackierte oder emaillierte Backformen und Bleche zu verwenden kann helfen, Energie zu sparen, da sie die Hitze gut aufnehmen. Gitter, Bleche oder andere Formen, die nicht benutzt werden, sollen währenddessen nicht im Backofen bleiben, da sonst noch mehr Energie zur Erhitzung benötigt wird.
Nachhaltigkeit beim Waschen & Trocknen
Auch bei der Waschmaschine/Waschtrockner sollte man vor dem Kauf ein Blick auf das EU-Energielabel werfen. Es gibt Auskunft über die Füllmenge, den Wasser- und Stromverbrauch, Schleuderwirkungsklasse und Geräuschemissionen. Moderne Geräte verfügen über hocheffiziente Motoren, die die Lebensdauer der Maschine erhöhen und so einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.
Energiesparende Funktionen der Waschmaschine
Intelligente Sensoren der Waschmaschine
Bei modernen Waschmaschinen ermitteln intelligente Sensoren den Verschmutzungsgrad der Wäsche und passen die richtige Dosierung des Waschmittels automatisch an. Neben der Verschmutzung wird auch die tatsächliche Beladung der Waschmaschine ermittelt und die Wassermenge sowie die Waschadauer angepasst.
ECO Waschprogramm der Waschmaschine
Das Waschen im ECO Programm benötigt am wenigsten Energie. Es braucht weniger Strom, um das Wasser zu erwärmen und benötigt weniger Wassermenge um die Wäsche zu waschen.
Waschen, wenn es am günstigsten ist
Einige Waschmaschinen können so programmiert werden, dass sie sich aufgrund der Eingabe der Tarifdaten des Energiebetreibers dann einschalten, wenn der Strom gerade am günstigsten ist. Es gibt sogar die Möglichkeit, die hauseigene Photovoltaik-Anlage mit einzubinden.
Fleckenprogramme der Waschmaschine
Spezielle Fleckenprogramme sind heute schon so effektiv, dass von der Zugabe chemischer Fleckenmitteln abgesehen werden kann. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.
Energiesparende Funktionen beim Trockner
Smarte Kommunikation zwischen Waschmaschine und Trockner
Sind Trockner und Waschmaschine miteinander vernetzt, so ist es möglich, dass die Waschmaschine sämtliche Daten des letzten Waschvorgangs (z.B. Beladungsmenge, Feuchtigkeitsgrad) an den Trockner sendet und dieser dann automatisch das richtige Programm auswählt.
Energiesparende Programme und intelligente Sensoren
Energiesparende Geräte können durch einen permanenten Luftstrom und gleichbleibender Temperatur die Wäsche schonen und gleichzeitig die Trockenzeiten verringern. Selbstreinigungs-Automatik-Programmen tragen dazu bei, dass der Kondensator flusenfrei bleibt und dadurch der Energieverbraucht nicht unnötig steigt.
Intelligente Sensoren messen und regeln Temperatur und Feuchtigkeit, um ein Überhitzen der Wäsche oder unregelmäßige Trocknung zu vermeiden. Mithilfe des Temperatursensors wird die Wärmestufe konstant gehalten. Außerdem misst ein Sensor die Feuchte im Inneren, um ein mögliches Übertrocknen der Kleidung zu verhindern.
Energiespartipps beim Waschen und Trocknen
- Richtige Beladungsmenge der Waschmaschine berücksichtigen. Sowohl eine Überbeladung (Faltenbildung!) als auch das Waschen mit halber Befüllung ist nicht empfehlenswert. Letzteres verbraucht unnötig viel Wasser und Strom. Warte mit dem Waschen lieber noch etwas zu, bis die Maschine voll beladen werden kann.
- Die richtige Waschmitteldosierung schont die Umwelt. Sie hängt davon ab, wie verschmutzt die Wäsche ist, wie viel Wäsche gewaschen wird und wie hart das Wasser ist.
- Gebrauchsanleitung lesen zum richtigen Umgang mit dem Gerät!
- Den Trockner immer entsprechend der Pflegesymbole sortieren und erst bei voller Beladung einschalten.
- Vom Wetter und den Gegebenheiten abhängig, aber in jedem Fall äußerst nachhaltig, ist natürlich die Trocknung der Wäsche im Freien.
Weitere Tipps zum nachhaltigen Waschen und Trocknen gibt es hier.